Weitere Schießplätze waren in den kommenden Jahren die Gaststätten „Schwarzer Adler“ und „Weißes Rößl“. Die Wirte waren jeweils Mitglieder bei den Edelweiß-Schützen, so waren die Aufenthaltsmöglichkeiten des Vereins immer nur von vorübergehender Dauer.

Eine weitere Aufnahme von 1909 zeigt die Schützen vor der Gaststätte „Grüner Baum“

1927 Die erste „moderne“ Schießanlage wurde im Anwesen „Terrassenkeller“ durch die Rother Brauerei J. G. Zeltner errichtet mit 15 Zimmerstutzen- und zwei Kleinkaliberständen.

1933 Mit Beginn der NS-Zeit verlor der Verein seine Selbstständigkeit und wurde wie auch alle anderen Vereine in den Reichsbund für Leibesübungen zwangsweise eingegliedert.

1940  Die kriegsbedingte Einberufung aller wehrfähigen Männer zum Militär brachte das Aus für das Vereinsleben.

1945 Der Zweite Weltkrieg hinterließ große Lücken im Verein. Als dann die amerikanische Besatzungsmacht die völlige Entwaffnung aller Deutschen befahl und sämtliche Waffen einzog, schien das Ende der Schützenvereine gekommen.

1951 Die Waffengesetze wurden gelockert und der Mittelfränkische Schützenbund nahm seine Arbeit wieder auf. So wurde auch der Schützengau Schwabach-Roth-Hilpoltstein wieder gegründet.

Die wieder gegründeten Schützenvereine durften auf Beschluss der Besatzungsmächte zunächst nur Luftgewehre benutzen, worauf die heute noch bestehende Tradition dieser Schießdisziplin zurückgeht. Am 05.09.53 berief der ehemalige Zweite Schützenmeister Hans Braun eine Versammlung zur Wiedergründung des

Zimmerstutzen – Schützenvereins – Edelweiß Roth

ein. Die sieben anwesenden Interessenten bestimmten Hans Braun zum 1. SM, Richard Heidingsfelder zum 2. SM, Reinhold Braun zum Schriftführer und Karl Volland zum Kassier, dessen Amt der heutige Ehrenschützenmeister Rudi Donth bereits im November zunächst kommissarisch übernahm. Ohne nennenswerten Kassenbestand wagte man den Kauf von zwei Luftgewehren Fabrikat „Walther“ auf Ratenbasis.

Die Brauerei J.G. Zeltner gestattete, das Übungsschießen im Saal der Gaststätte „Terrassenkeller“ aufzunehmen. Aus früheren Beständen konnten zwei Zugstände repariert werden, so dass es möglich wurde, von der inzwischen

gebauten Kegelbahn aus auf der früheren Anlage zu üben. Da der Wirtschaftsbetrieb und die Nutzung der Kegelbahn stark zunahmen, wurde nach neuen Übungsräumen gesucht.

1955 wurde der Erste Schützenmeister (seit 1954 Gustl Griesbek) von der Hauptversammlung beauftragt, Verhandlungen mit der Stadt Roth aufzunehmen, um die frühere Schießanlage im Schießhaus der ehemaligen „Privaten Feuerschützengesellschaft Roth“ am Stadtpark zu nutzen. (1893 wurde die Anlage von der Feuerschützengesellschaft errichtet, ging aufgrund finanzieller Probleme aber 1926 in den Besitz der Stadt Roth über.) Alle Mitglieder halfen mit, die verwahrloste Anlage für den Verein attraktiv zu gestalten. Dieses Engagement wurde mit stetig steigenden Mitgliedszahlen belohnt.

Im Laufe der nächsten Jahre kam der Wunsch nach einer neuen Vereinsfahne auf, man wollte zunächst auch an die Tradition der alten Privaten Feuerschützengesellschaft anknüpfen und deren Namen erhalten, dies konnte sich jedoch mehrheitlich nicht durchsetzen.

1960 Fahnenweihe und Gauschießen zum 90jährigen Gründungsjubiläum

Dieses Vorhaben fand die Zustimmung aller damaligen Mitglieder und wurde zu einem einmaligen Ereignis. Die Fahne wurde am 22.Mai 1960 in der katholischen Stadtkirche geweiht und anschließend wurde in der Stadthalle unter Begleitung der Damenkapelle Kehlheim gebührend gefeiert.

1961 übernahm die Edelweißschützen den ersten Gauschützenabend in der Stadthalle. Dies stellte einen weiteren Höhepunkt im Vereinsleben der Rother Schützen dar. Fahnenabordnungen und Schützenkönige aller Gauvereine bereicherten die Feierlichkeiten zur Ehrung der Meisterschützen.

1962 beantragte der Schützenverein aus Haftungsgründen die Aufnahme ins Vereinsregister als eingetragener Verein. Voraus ging die Stiftung von zwei KK-Ständen durch den Rother Fabrikanten K. Kutschka. Der neue Vereinsname lautete

Zimmerstutzen-Schützenverein „Edelweiß“ e.V.

Im Jahr 1969 wurde in der Jahreshauptversammlung beschlossen, 1970 anlässlich des 100jährigen Vereinsjubiläums ein weiteres Gauschießen sowie den Mittelfränkischen Schützentag in Roth auszurichten.

Zunächst fand im November 1969 die zweitägige Arbeitstagung des gesamten Bayerischen Schützenbundes unter der Leitung des ersten Landesschützenmeisters Andreas Hartinger und aller Vorstandsmitglieder sowie aller Bezirks-schützenmeister aus ganz Bayern statt. Ein Empfang fand im Prunksaal des Schlosses Ratibor statt, die Begrüßung übernahm der 2. Bürgermeister Hans Leuthel.

Die Gäste nahmen auch alle begeistert am Gauschützenabend in der Stadthalle teil und waren voll des Lobes für die perfekte Organisation.

Für einen Höhepunkt der Veranstaltung sorgte der 12jährige Fabian Bimüller, dem auf der Gauscheibe ein 64 Teiler gelang und vom Ehrenschützenmeister Gustl Griesbek die Kette übernahm. Die Leistung dieses Jungen dokumentierte auch die erfolgreiche und effiziente Jugendarbeit im Gau.

Anlässlich des Gauschießens zum 100jährigen Gründungsjubiläum wurden in der Stadthalle 40 Luftgewehrstände aufgebaut und drei Wochen lang wurde täglich geschossen. Das Schießen, an dem 600 Schützen teilnahmen, verlief reibungslos und erfolgreich für den Verein.